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„Mein Herz ist nicht an der Wallstreet, mein Herz ist da, wo ich anderen Leuten helfen kann“

Von Steffen Haake / 8. Oktober 2015
Foto: Steffen Haake

„Mein Herz ist nicht an der Wallstreet, mein Herz ist da, wo ich anderen Leuten helfen kann“, sagt Alexander Theodoridis über seine NGO Friends of Boroume – Saving Food, Saving Lives, die mittlerweile mehr als 10.000 Menschen in Griechenland pro Tag mit Essen versorgt. Sie tut etwas gegen die Wegwerf-Gesellschaft, für Mensch und Umwelt. „Unser […]

„Mein Herz ist nicht an der Wallstreet, mein Herz ist da, wo ich anderen Leuten helfen kann“, sagt Alexander Theodoridis über seine NGO Friends of Boroume – Saving Food, Saving Lives, die mittlerweile mehr als 10.000 Menschen in Griechenland pro Tag mit Essen versorgt. Sie tut etwas gegen die Wegwerf-Gesellschaft, für Mensch und Umwelt. „Unser ultimatives Ziel ist unsere Selbstzerstörung“, meint der deutsch-griechische FES-Alumni mit der Hoffnung auf eine bessere Zukunft Griechenlands. Viel Spaß beim Anschauen!

Steffen Haake berichtet in dieser Woche als #Europablogger und Stipendiat der Friedrich-Ebert-Stiftung im Rahmen des stiftungsweiten Projektes „Politik für Europa #2017plus“ aus Athen und bloggt zur Zukunft Europas aus Griechenland.

Boroume-Gründer Alexander Theodoridis zeigt #Europablogger Steffen Haake Bilder aus seinem Leben im kleinen Büro mitten in Athen. Alexander hat als FES-Stipendiat Politik, Wirtschaft und Recht in München und London studiert, Steffen macht das  aktuell in Berlin und Paris.

Der Gründer ist in allem, was er tut, vor allem eins: Komplett überzeugt von dem, was er tut. Das bezieht sich sowohl auf seine Ausbildung als auch auf sein jetziges Berufsleben. Als Kind von griechischen Auswanderern aus dem Süden seines Landes, die in der Zeit des Wirtschaftswunders nach Deutschland auswanderten, um dort als „Gastarbeiter“ tätig zu sein, ist er Erstakademiker.

Er hat sich aber immer durchgeschlagen. Mit 17 fing er an zu arbeiten, musste sich von Beginn an selbst finanzieren. Nach dem Abitur an einer deutschen Schule fasste er die Entscheidung, nicht in Griechenland zu studieren, weil er von einigen Freunden hörte, die in Griechenland nicht studieren konnten. Grund waren umfassende Studentenproteste.

Alexander ging nach Deutschland, machte erst eine Ausbildung zum Steuerfachgehilfen – er erlangte Praxiswissen, das ihm noch sehr helfen würde. Danach schrieb er sich an der LMU München ein, studierte Politik und Wirtschaft sowie Völkerrecht. Später ging er an die London School of Economics and Political Science (LSE).

Zu erzählen haben die beiden sich also genug – nicht nur über Alexanders NGO Boroume, für die er einen gut bezahlten Job im griechischen Staat aufgab und mit der er etwas gegen die Wegwerf-Gesellschaft macht. Schließlich redet der Deutsch-Grieche auch gerne über Politik. 
Alexander war schließlich Berater des letzten sozialdemokratischen Ministerpräsidenten, über dessen Politik findet er aber kaum gute Worte. „In Griechenland gab und gibt es ein riesiges Korruptions-Problem“, sagt er. Daran trügen auch die Sozialdemokraten eine Mitschuld. Mit der aktuellen linken Regierung geht er allerdings ebenfalls hart ins Gericht. „Sicher sind Tsipras und Varoufakis kluge Leute und haben gute Sachen versprochen, umgesetzt wurde aber nichts, im Grunde haben sie das Volk belogen.“ Auch wenn es paradox klingt, aber bei aller – teils massiven – Kritik an Deutschland, sei Deutschland der letzte Freund Griechenlands gewesen. Die aktuelle Regierung habe auch diesen vergrault, klagt er. Trotz allem: Alexander möchte im Land bleiben, Menschen helfen und bleibt optimistisch.

Infos zu Boroume gibt es unter: http://www.boroume.gr/de/

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Hinter dieser Tür mitten in Athen verbirgt sich das kleine Büro der NGO Boroume.

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